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Ratgeber für erfolgreiches Altern - 9.3.4 - 9.3.5

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9.3.5 Sturzgefährdung
  

  

9.3.4 Schwerhörigkeit
     

Sie erhalten Ihre Hörfähigkeit am besten, indem Sie sich vor Lärm schützen, bei der Arbeit mit lauten Maschinen einen Gehörschutz tragen und nicht zu lange laute Musik hören.

- Haben Sie Mühe, Menschen mit einer besonders dunklen oder hellen Stimme, Ihr Gegenüber in einem vollbesetzten Restaurant (Partyeffekt), oder jemanden zu verstehen, der Ihnen den Rücken zuwendet,

- verstehen Sie etwas nicht, was andere in der Gruppe verstanden haben,

- empfinden Sie das Sprechen anderer zwar als laut genug, aber nicht wirklich klar, oder haben Sie den Eindruck, dass andere undeutlich sprechen,

- müssen Sie Ihre Gesprächspartner öfter bitten, etwas zu wiederholen,

- ist es für Sie in größerer Runde manchmal schwierig, dem Gespräch zu folgen,

- haben Sie beim Telefonieren Probleme, alles zu verstehen,

- sitzen Sie bei Vorträgen, im Kino oder Theater am liebsten möglichst weit vorn,

- stören laute Geräusche Sie öfter als früher, überhören Sie andererseits aber die Hausglocke oder das Telefon,

- werden Sie als Fußgänger manchmal durch ein herannahendes Fahrzeug erschreckt,

- kommt es Ihnen so vor, als würden im Garten oder im Wald immer weniger Vögel singen, oder

- sagt Ihnen jemand, Ihr Fernseher oder Ihr Radio sei zu laut,

so konsultieren Sie nach Überweisung durch den Hausarzt einen Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten und tragen die Ihnen verordneten Hörgeräte immer, wenn erforderlich. Eine frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten ist wichtig, nicht nur, um das Gehör zu unterstützen, sondern auch, um die Verarbeitung des Gehörten im Gehirn zu trainieren. Ich sage das, weil erfahrungsgemäß viele Ihre Hörgeräte nicht benutzen. Sie einzusetzen, ist bei einiger Übung fast ebenso leicht, wie eine Brille aufzusetzen. Genieren Sie sich Ihrer Hörgeräte ebenso wenig wie einer Brille! Es gibt Hörgeräte, die im Gehörgang sitzen und so gut wie unsichtbar sind, ihre Bedienung ist aber sehr viel schwieriger als die von Hinterohrgeräten.

Sind Sie schon schwerhörig, so schützen Hörgeräte Sie vor Vereinsamung, denn die Häufigkeit und Intensität sozialer Kontakte nimmt anderenfalls ab. Außerdem wird Ihr Gehirn weit weniger stimuliert als sonst (s.o. zu 5.3 bei "80 %").

Bei einem Hörsturz sollten Sie sofort ein Krankenhaus aufsuchen (vgl. dazu den Artikel über " Hörsturz ". Nachher sollten Sie Ihr Schlaganfallrisiko prüfen lassen, weil ein Hörsturz ein Vorbote dafür sein kann.

Um nicht schwerhörig zu werden, sollten Sie großen Lärm und erst recht Dauerlärm, wie etwa in der Diskothek, meiden, nicht rauchen und nicht übermäßig Alkohol trinken. Manche Antibiotika und Entwässerungsmittel (Diuretika) können gleichfalls das Gehör schädigen, ebenso, vor allem wenn im Alter von weniger als 60 Jahren eingenommen, Aspirin, Paracetamol und Iboprofen. Umgekehrt sollen Menschen, die viel Sport treiben, auch besser hören.

Zusätzlich finden Sie viele gute Ratschläge in dem Buch von Elke Brüser "Wieder besser hören", Verlag Stiftung Warentest; 2. Auflage 2005), für uns auf Daisy-CD erhältlich.

     


9.3.5 Sturzgefährdung
     

Im Alter sind wir schon im Allgemeinen sturzgefährdeter als in jüngeren Jahren. Hier gilt deshalb ganz besonders, was ich oben zu 1.9.2 über Calcium und Vitamin D geschrieben habe. Fühlen Sie sich schon sturzgefährdet, so lassen Sie sich vorsorglich auf Herzrhythmusstörungen untersuchen, denn sie können die Ursache von Stürzen sein.

Ist Ihnen gelegentlich schwindelig oder sind Sie schon einmal ohne äußeren Grund gestürzt, so wird Ihr Hausarzt Ihnen wahrscheinlich zuerst Vertigo Vomex verordnen. Hilft das nicht, was sich nach wenigen Wochen herausstellt, so sind Untersuchungen durch einen Facharzt für HNO oder, wenn er die Ursache nicht findet, durch einen Neurologen, erforderlich.

Vorbeugend kaufen Sie sich Suprima Weichschaumstoff Hüftprotektoren, die sich beim Tragen anschmiegen und Sie dennoch bei einem Sturz schützen, und bitten Ihren Hausarzt Ihnen einen Hausnotruf (s.o. zu 9.3.1 und 2) zu verordnen, dessen Kosten Sie allerdings mindestens teilweise selbst tragen müssen.

Vielleicht wird es eines Tages eine Airbag-Hose geben, die sich aufbläst, wenn Kontakte unter Ihren Füßen anzeigen, dass Sie zu stürzen drohen. Sehen Sie jedenfalls vorsorglich hin und wieder danach auf dieser Seite.

Prüfen Sie auf Grund der von Frau Oberärztin Dr. Metz im Anhang 7 genannten Umstände, wie Sie Ihr Verhalten und Ihre Umgebung ändern könnten, um Sturzrisikofaktoren auszuschließen, und fragen Ihren Hausarzt unter Beachtung der Fußnote im Anhang, was Sie sonst noch tun könnten, um Ihre Sturzgefährdung zu minimieren. Schaffen Sie sich, wenn noch nicht vorhanden, ein schnurloses Telefon an, das Sie stets bei sich tragen, um nicht an das Stationäre eilen zu müssen und dabei zu stürzen. Machen Sie außerdem Ihre Bodenübungen an einer Stelle, an der Sie sich beim Aufstehen an einem feststehenden Gegenstand, wie etwa einem Tisch, festhalten können.

Verlassen Sie bei Glatteis nicht das Haus, sondern bitten andere für Sie einzukaufen, die Apotheke, Ihnen etwas zu bringen und Ihren Hausarzt um seinen Besuch.

Gehen Sie treppauf vorgebeugt an einem Geländer oder am Arm eines anderen. Haben Sie Mut, in öffentlichen Veranstaltungen auch Fremde um diese Hilfe zu bitten.

Festhalten können Sie sich gut an Türrahmen, Tisch- und Schrankkanten, Heizkörpern und deren Knöpfen, Fensterbänken, Waschbecken und Türklinken. An Wänden sowie geschlossenen Schrank- und Zimmertüren können Sie sich immerhin abstützen. Seien Sie aber vorsichtig beim Festhalten an Türklinken, weil die Tür möglicherweise nicht richtig eingeklinkt ist. Alles das ist besonders wichtig, wenn Sie des Nachts mehr oder weniger schlaftrunken zur Toilette müssen. Lehnen Sie sich beim An- oder Ausziehen einer Hose oder eines Rockes am Bett oder an einer Fensterbank an.

Kaufen Sie sich spätestens jetzt eine Badewannen- oder Duschwannenmatte und lassen überall, wo Ihrer Sicherheit förderlich, Haltegriffe montieren. Weisen Sie bei der Reservierung eines Hotelzimmers darauf hin, dass Sie auch dort eine solche Matte benötigen.

Sind Sie sturzgefährdet, so steigern Sie, um Ihre Beinmuskulatur zu stärken, die Zahl der Übungen oben zu 3.3.2, Nr. 23., 25. und 26, über den bisherigen Umfang hinaus. Prüfen Sie außerdem, ob Sie sich nicht wenigstens jetzt Galileo Basic™ (s.o. zu 3.1) anschaffen sollten.

Drohen Sie in eine Richtung zu fallen, so schwingen Sie, um einen Sturz zu vermeiden, mit Arm oder Bein in die Gegenrichtung, drohen Sie nach hinten zu fallen, so beugen Sie sich nach vorn. Alle diese Gegenmaßnahmen sollten Ihnen so sehr in Fleisch und Blut übergehen, dass Sie gar nicht mehr darüber nachzudenken brauchen, sondern sie geradezu reflexartig und darum blitzschnell machen.

Machen Sie, wo Sie keinen Halt haben, lange Schritte, gehen evtl. etwas breitbeinig, beugen Ihren Kopf etwas vor, um nicht nach hinten zu stürzen.

Messen Sie, wenn Sie sich besonders unsicher fühlen, Ihren Blutdruck und nehmen, wenn er zu niedrig ist, ein Kreislaufmittel. Halten Sie sich beim Hinknien und wieder Aufstehen an einem Möbelstück fest. Fühlen Sie sich sehr sturzgefährdet, so lassen Sie an den Wänden Haltestangen, wie im Bad, anbringen oder sich gar einen Rollator verordnen (s.u. zu 9.4). Sind Sie blind, so bekleben Sie den Rollator, an allen Stellen, mit denen Sie an Möbel stoßen könnten, mit einem weichen Material.

Vor allem, wenn Sie des Nachts schlaftrunken zur Toilette müssen, sollten Sie ihn benutzen. Dazu sollte er in Ihrem Schlafzimmer an einer Stelle stehen, zu der Sie aus dem Bett gelangen können, indem Sie sich stets irgendwo festhalten oder stützen können. Können Sie den Rollator nur noch in der Wohnung benutzen, so versuchen Sie, von Ihrer Krankenkasse, den zierlicheren aus Holz zu erhalten (s.u. zu 9.4).

Beruhigungsmittel können die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen verringern. Insbesondere Schlaftabletten und manche Psychopharmaka beeinträchtigen die Reaktionsfähigkeit und Bewegungskoordination und erhöhen so vor allem bei älteren Menschen die Sturzgefahr.

Beim Aufstehen aus dem Bett suchen Sie, wenn nötig einen festen Halt und bleiben einen Augenblick stehen.

Sind Sie schon einmal - wenn auch nur beinahe - gestürzt, versuchen Sie die Situation zu vermeiden, in der Ihnen das geschehen ist.

Prüfen Sie, ob es in Ihrer Wohnung "Stolperfallen" wie etwa Teppichkanten oder Türschwellen gibt. Türschwellen markieren Sie mit farbigem Klebeband. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Ihr Sehfeld, am unteren Rand durch eine Augenkrankheit eingeschränkt ist, weil Sie sonst stolpern könnten.

Fühlen Sie sich besonders sturzgefährdet, so sollten Sie stets den Signalgeber eines Hausnotrufes um den Hals tragen (s.o. die Nachbemerkung zu 9.1 und 9.2).

  

    
    
     

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