Inhalt Rechts

Rechte optische Spalte

Sprachauswahl

Dritte Spalte

Inhalt Mitte

Breadcrump Menü

Sie sind hier:

Hauptinhalt

.

Ratgeber für erfolgreiches Altern - 9.3.2

 

9.3.2 Schlaganfall, TIA  und Arrhythmie
    

Der Schlaganfall wird akut meist durch einen Blutpfropf oder ein Blutgerinnsel im Gehirn verursacht. Migräne sowie ungewolltes kurzes Einnicken älterer Menschen am Tag kann ein Warnsignal sein.

Oft sind Vorerkrankungen die Ursache, die sich jedoch vermeiden oder behandeln lassen, wie etwa Bluthochdruck, Diabetes, erhöhtes LDL, Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlusskrankheit ( s.u. zu 9.3.25 ), zu dickflüssiges Blut, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), Herzfehler oder Gehirnblutungen. Arteriosklerose können Sie unter anderem durch gesunde Ernährung, viel Bewegung und Verzicht auf Nikotin verringern oder sogar vermeiden (s.o. zu 1. und 2.). Lassen Sie andere mögliche Ursachen frühzeitig behandeln, um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren.

Fragen Sie auch jetzt Ihren Arzt, ob Sie mehr Magnesium brauchen (s.o. zu 1.9.1).

Typische Symptome eines Schlaganfalls sind:

· Plötzlich auftretende Schwäche, Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen: Menschen mit einem Schlaganfall können oft Arm, Hand, und/oder Bein nicht mehr richtig bewegen. Neben dem Gefühl der Kraftlosigkeit haben manche Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl. Es kann sich manchmal so anfühlen, als sei zum Beispiel der Arm oder der Fuß eingeschlafen. Charakteristisch ist auch ein herunterhängender Mundwinkel. Die Störungen treten meist nur auf einer Körperseite auf, seltener beidseitig.

- Sprachstörungen: Viele Betroffene haben plötzlich Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, ihre Sätze sind abgehackt. Auch wenn jemand plötzlich nuschelt und verwaschen oder lallend spricht, kann dies auf einen Schlaganfall hinweisen. Manchmal kommt es zu Verständnisstörungen, die oder der Betroffene kann andere zwar hören, versteht aber den Sinn des Gesagten nicht mehr.

- Gesichtsfeldausfall: Ein Schlaganfall kann das Sehen beeinträchtigen. Die Betroffenen nehmen dann die Dinge auf einer Körperseite nicht mehr wahr, das Gesichtsfeld ist auf die linke oder rechte Seite beschränkt. Andere sehen alles doppelt. Wenn sie etwas greifen wollen, zum Beispiel eine Tasse, fassen sie meist daneben. Oder Sie sehen wie durch eine beschlagene Brille. Auch kann das räumliche Denken beeinträchtigt sein indem man sich in einer an sich vertrauten Umgebung nicht mehr orientieren kann.

- Schwindel und Gangunsicherheit: Betroffene können Probleme haben, das Gleichgewicht zu halten. Sie haben entweder das Gefühl, dass sich alles dreht wie in einem Karussell, oder dass es wie auf unruhiger See schwankt.

- Starke Kopfschmerzen: Auch plötzliche, ungewohnt heftige Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hinweisen. Ursache für die Kopfschmerzen sind die akuten Durchblutungsstörungen im Gehirn oder eine Einblutung in das Gehirn durch ein gerissenes oder geplatztes Gefäß. Die Kopfschmerzen können zunächst allein auftreten, etwas zeitverzögert kommen dann andere Symptome wie Lähmungen und Bewusstseinsstörungen hinzu. Auch Übelkeit und Erbrechen sind möglich.

Die Betroffenen selbst können sich oft nicht oder nur eingeschränkt mitteilen. Daher ist es wichtig, dass andere, denen etwas auffällt, die aufgetretenen Symptome, die näheren Umstände und wenn möglich auch Vorerkrankungen genau einem Arzt beschreiben. Von Bedeutung sind vor allem folgende Informationen:

- Wann sind die Symptome aufgetreten?

- Was hat der Betroffene gerade gemacht? Hat er sich zum Beispiel sehr angestrengt?

- Welche Anzeichen eines Schlaganfalles sind aufgetreten und wie haben sie sich weiterentwickelt?

- Welche Medikamente werden zurzeit eingenommen?

- Sind Herzrhythmusstörungen, insbesondere ein Vorhofflimmern bekannt?

- Hatte der Betroffene früher schon einmal ähnliche Beschwerden oder wurde er bereits wegen eines Schlaganfalls behandelt?

Denken Sie daran: Ein Schlaganfall ist ein Notfall. Haben Sie keine Angst davor, den Notruf 112 zu wählen (oder den Hausnotruf auszulösen - s.u.). Warten Sie nicht ab, ob die Symptome wieder von selbst verschwinden - dadurch kann kostbare Zeit verloren gehen. Nur im Krankenhaus ist eine angemessene Untersuchung und Behandlung möglich. Und niemand wird Ihnen einen Vorwurf machen, wenn sich das Ganze als "blinder Alarm" herausstellt."
(Entnommen aus www.gesundheitsinformation.de "Anzeichen eines Schlaganfalls")

Bis der Arzt kommt, versuchen Sie den Betroffenen zu beruhigen, und sorgen für frische Luft. Kann er noch sprechen, so erhöhen Sie seinen Oberkörper. Er sollte nicht essen oder trinken, denn er könnte daran ersticken. Ist er bewusstlos, dann legen Sie ihn mit überstrecktem Kopf auf eine Seite und stellen - eventuell durch Kissen - sicher, dass er weder auf den Bauch noch auf den Rücken rollt.

Klingen die Symptome schon in den ersten 24 Stunden ab, so haben Sie keinen Schlaganfall, sondern eine transitorische (vorübergehende) ischämische (mit Blutleere einhergehende) Attacke (TIA) erlitten, die allerdings, wenn sie länger als 30 Minuten andauert, in zahlreichen Fällen gleichfalls auf einem kleinen Schlaganfall beruht. Anzeichen für eine TIA sind neben den Symptomen eines Schlaganfalls auch ein Versagen bei einer Routinetätigkeit und Gleichgewichts - oder Koordinationsstörungen. Werden Sie nicht in ein Schlaganfallzentrum, sondern auf eine Innere Station gebracht, so bitten Sie auch hier darum, sofort eine MRT (Magnetresonanztomographie) zu machen, weil eine solche aussagekräftiger ist als eine spätere. Die TIA kann sowohl durch Plaques aus den Halsschlagadern, wie auch durch Blutgerinnsel aus dem linken Herzvorhof verursacht werden. Um Ersteres zu prüfen, wird man mit Ultraschall Ihre Halsschlagadern untersuchen. Bitten Sie darum, dies nicht mit einer Doppler-, sondern mit einer Duplex-Sonographie zu tun, weil deren Ergebnis zuverlässiger ist. Sind aus den Halsschlagadern keine Plaques ins Gehirn gelangt, so können es Blutgerinnsel aus dem linken Herzvorhof sein. Bitten sie deshalb darum auch Ihr Herz, eventuell zusätzlich Ihre Schilddrüse zu untersuchen. Blutgerinnsel können entstehen, wenn sie an KHK, Bluthochdruck oder Schilddrüsenüberfunktion leiden. Prüfen Sie dann jeden Tag einmal, ob Ihr Herz regelmäßig schlägt, indem Sie einerseits Ihren Daumen und andererseits Ihre übrigen Fingern an Ihre Halsschlagadern legen um die Regelmäßigkeit des Pulses zu prüfen.

Warum auch Schilddrüsenüberfunktion zu Blutgerinnseln im linken Herzvorhof führen kann, wissen wir zwar nicht, wohl aber, dass dem so ist. Sobald Sie die Unregelmäßigkeit Ihres Herzschlages bemerken, wenden sie sich an einen Kardiologen in der Hoffnung, dadurch Herzrhythmusstörungen (einer Arrhythmie) und einer etwaigen TIA zuvorzukommen. Vertrauen Sie nicht auf das EKG, das bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung gemacht wird, nicht einmal auf ein Langzeit-EKG, da der Puls einen ganzen Tag lang regelmäßig, an einem anderen dagegen ganz unregelmäßig sein kann.

Haben die Symptome einer TIA nur wenige Minuten angedauert, so lassen Sie nachher trotzdem Ihre Halsschlagadern, Ihr Herz und eventuell Ihre Schilddrüse untersuchen.

Leben Sie allein und erleiden eine zweite TIA zur gleichen Tageszeit, so bitten Sie jemanden, täglich zu dieser Zeit bei Ihnen anzurufen, um zu hören, ob Sie den Hörer abnehmen und ob Sie bejahendenfalls noch deutlich oder verwaschen sprechen und um ggf. die Rettungsleitstelle (s.u. zu 1) und 2)) anzurufen.

Hat jemand in Ihrer Gegenwart auch nur möglicherweise einen Schlaganfall oder eine TIA erlitten, so bitten Sie ihn Ihnen über Kreuz die Hände zu geben und fest zu drücken. Kann er das, so hat er weder Schlaganfall noch TIA, leidet aber möglicherweise unter Herzrhythmusstörungen. Indes ist auch dann größte Eile geboten; dann kann aber vielleicht schon der Hausarzt mit einer Infusion helfen, wenn er sofort erreichbar ist; andernfalls wählen Sie gleichfalls die Telefonnummer 112.

Hatten Sie, einen Schlaganfall, so lassen Sie sich einen Hausnotruf verordnen und sagen der Rettungsleitstelle im voraus, wo Sie Ihre "Bitten an die Rettungsleitstelle", eine Liste der von Ihnen gegenwärtig eingenommenen Medikamente, Ihre Vorsorgevollmacht, sowie den Koffer findet, der alles enthält, was ins Schlaganfallzentrum mitgenommen werden soll. Der Signalgeber, den Sie sich umhängen oder als Armband tragen, ist wasserdicht, sodass Sie ihn auch beim Baden und Duschen tragen können. Das Grundgerät zur Verständigung mit dem Notrufdienst (Mikrophon und Lautsprecher), sollten Sie möglichst zentral anbringen lassen, sodass Sie sich von allen Räumen aus mit dem Notrufpersonal verständigen können und sollten darauf achten, dass die Tür zu dem Raum, indem Sie sich gerade befinden offen steht. Können Sie nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen, so wird trotzdem jemand möglichst schnell zu Ihnen kommen oder einen Nachbarn von Ihnen verständigen.

Um sicherzustellen, im Falle der Bewusstlosigkeit schnell gefunden zu werden, kaufen Sie für diejenigen Nachbarn, die tagsüber häufig zuhause sind, nach Absprache mit diesen, über Funk arbeitende Babyphone, stellen die Empfänger bei ihnen auf und sagen zwischen Aufstehen und zu Bett gehen alle zwei Stunden in das Babyphone hinein: "Ich bin noch da" oder dergleichen. Hängen Sie außerdem außen an Ihre Wohnungstür ein Schild mit verschiedenfarbigen Seiten, wenden es gleich nach Ihrem Aufstehen und dann erneut alle zwei Stunden, bis Sie zu Bett gehen, schreiben auf die Tür, von wann bis wann jeweils welche der beiden Farben zu sehen sein muss, geben allen Nachbarn, denen Sie vertrauen, einen Wohnungsschlüssel, bitten sie, im Vorbeigehen jeweils darauf zu achten, ob das Schild richtig hängt, und verneinendenfalls aus Ihrer Wohnung die Rettungsleitstelle zu verständigen. Wohnen Sie in einem Reihenhaus oder sind alle Ihre Nachbarn berufstätig, so vereinbaren Sie mit Freunden regelmäßige Anrufe.

Verwenden Sie zur Zubereitung von Essen und Salaten Olivenöl, weil Sie das am besten vor einem Schlaganfall schützt (s.o. zu 1.4.1).

Zu 1) und 2): Hausnotruf, Metabolisches Syndrom und Vorsorge für Unterwegs

Sind Sie herzinfarkt- oder schlaganfallgefährdet oder hatten schon eine TIA, so lassen Sie, auch wenn Sie in der Regel nicht allein in der Wohnung sind, vom Träger der Rettungsleitstelle einen vom Hausarzt verordneten Hausnotruf installieren. Sie tragen dann einen Signalgeber um den Hals und können so in jeder Lage die Rettungsleitstelle erreichen. Bedenken Sie, dass größte Eile geboten ist. Je schneller eine Behandlung einsetzt, desto wirkungsvoller kann geholfen werden. Es gibt auch andere Anbieter von Hausnotrufdiensten, die sich aber nicht des Personals der Rettungsleitstelle bedienen. Sie sind wahrscheinlich billiger, arbeiten jedoch im Falle von Herzinfarkt, Schlaganfall und TIA zu langsam.

Nikotin, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte (hoher LDL- und/oder Triglyceridspiegel) sind die fünf Ursachen, die zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können. Liegen drei von ihnen vor, so sind Sie besonders gefährdet. Ärzte sprechen dann vom Vorliegen eines metabolischen Syndroms. Personen mit einem solchen Syndrom zeigten im Test deutliche Schwächen unter anderem bei der zeitlichen und räumlichen Orientierung, bei der Erkennungsfähigkeit, der Aufmerksamkeit und beim Sprachverständnis. Zwischen metabolischem Syndrom auf der einen und nachlassender Gedächtnisleistung auf der anderen Seite besteht offenbar ein Zusammenhang.

Haben Sie ein Handy, so setzten Sie vor die Nummern derjenigen Personen, die verständigt werden sollen, wenn Sie unterwegs einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden, die Buchstaben ICE (in case of emergency - im Notfall). Rettungskräfte wissen dann, was sie zu tun haben. Reisen Sie ins Ausland, so vergessen Sie nicht, die erste 0 der Vorwahlwahlnummer, durch 0049 zu ersetzen.

  
    

        

Weiter im Text   
  
Zurück zum Inhaltsverzeichnis

  

  
  
  

 



.